Die Feuerwehr Pforzheim wurde im Jahr 2020 2.106mal alarmiert. Das sind 210 Einsätze weniger als im Jahr 2019. Der Rückgang bei den Einsätzen war im Jahr 2020 landesweit zu beobachten und ist unter anderem auf die betrieblichen Einschränkungen in zahlreichen Branchen sowie auf den Rückgang des Straßenverkehrs zurückzuführen.
Die Corona-Pandemie hatte die Feuerwehr Pforzheim im Jahr 2020 ungeachtet der geringfügig gesunkenen Einsatzzahlen vor große Herausforderungen gestellt. Der zeitliche und materielle Aufwand stieg pro Einsatz an. Seit März 2020 wurden mehrfach die Einsatzkonzepte und die persönliche Schutzausrüstung an die jeweils gültigen Verordnungen sowie an den Stand der Technik angepasst. „Aufgrund dieser umfangreichen Maßnahmen und der großen Disziplin unserer ehrenamtlichen und hauptamtlichen Einsatzkräfte war die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr Pforzheim immer gegeben“, bilanziert Feuerwehrkommandant Sebastian Fischer. „Die Einheiten der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr erfüllen eine zeitkritische kommunale Pflichtaufgabe. Daher war die vorsorgliche Einschränkung der Einsatztätigkeit unserer Einheiten nie eine Option. Ich bin den haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften sehr dankbar, dass sie auch in dieser erhöhten Gefährdungslage pflichtbewusst und engagiert für unsere Bürgerinnen und Bürger im Einsatz waren“, so Erster Bürgermeister und Feuerwehrdezernent Dirk Büscher.
Das Fachamt Feuerwehr, Bevölkerungs- und Katastrophenschutz verantwortet seit März 2020 in allen Sitzungen des städtischen Verwaltungsstabs die Stabsbereiche „Lage“ und „Katastrophenschutz“. Die Feuerwehr war bei der Einrichtung der Fieberambulanz in Huchenfeld und der Quarantänestation in Hohenwart stets unterstützend tätig. In Zusammenarbeit mit allen Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr und dem Musikzug wurde mehrfach die Verteilung von Schutzausrüstung an verschiedene Einrichtungen, darunter Pflegeheime und ambulante Pflegedienste, durchgeführt. Im Rahmen der zivil-militärischen Zusammenarbeit unterstützte die Bundeswehr bei der Lagerung der Hilfsgüter. Bereits frühzeitig richtete die Feuerwehr Pforzheim für den Bedarf der Feuerwehr und der Stadtverwaltung Pforzheim eine Stelle zur Durchführung von Antigen-Schnelltests ein.
Im November 2020 begannen gemeinsam mit anderen städtischen Ämtern und externen Partnern die Vorbereitungen für das Impfzentrum in der St. Maur Halle. Bis heute nimmt die Feuerwehr dort eine zentrale koordinierende Rolle ein. „Unsere Feuerwehr ist eine große Unterstützung während der Corona-Pandemie. Das ist wirklich eine großartige Leistung“, so Büscher.
Neben 169 Kleinbränden mussten 17 Mittelbrände sowie 10 Großbrände bekämpft werden. Die Zahl der Großbrände stieg gegenüber dem Vorjahr von 5 auf 10 Großbrände. Bei Bränden wurden 38 Personen gerettet, 34 Personen wurden verletzt, darunter 1 Feuerwehrmann.
Im Hilfeleistungsbereich wurden 1.236 Einsätze registriert. Die häufigsten Tätigkeiten lassen sich wie folgt zusammenfassen: 195 Türöffnungen wegen akuter Gefahr oder auf Anforderung der Polizei, 154mal Beseitigung einer Ölspur, 78mal lief Kraftstoff aus Fahrzeugen aus, 41mal musste ausgelaufenes Wasser in Gebäuden aufgenommen werden, 22mal wurden Eingangstüren oder Fenster verschlossen und 19mal wurden Personen aus einem Aufzug befreit. Bei Hilfeleistungseinsätzen im Jahr 2020 wurden insgesamt 347 verletzte Personen durch den Rettungsdienst oder die Feuerwehr erstversorgt, für 44 Person kam jede Hilfe zu spät. Außerdem wurden sechs Feuerwehrangehörige bei Hilfeleistungseinsätzen verletzt.
In 95 Fällen wurde die Feuerwehr zu Einsätzen auf die Bundesautobahn A8 gerufen. Bei insgesamt 11 Einsätzen wurde die Feuerwehr Pforzheim im Rahmen einer Überlandhilfe tätig.
Insgesamt gab es 674 Fehlalarme. 252 Fehleinsätze entstanden durch automatische Brandmeldeanlagen, 9mal war ein Feuer bereits gelöscht, 403mal stellte sich heraus, dass ein Feuerwehreinsatz nicht notwendig war. 10mal musste eine gesetzwidrige Alarmierung (Missbrauch von Notrufen) verfolgt werden.