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Brennender Gefahrgut-Lkw auf Autobahn

Sonntag, 10. Juni 2012

Kurz vor 23 Uhr informierte die Autobahnpoliz die Feuerwehrleitstelle Pforzheim/Enzkreis über einen LKW-Brand auf der BAB A8 nach der Anschlussstelle PF-Ost in Fahrtrichtung Stuttgart in Höhe der Tank- und Rastanlage. Wenige Minuten später bestätigte der Fahrer des LKW-Gespanns einer Transport - und Logistikfirma das brennende Führerhaus seines Fahrzeuges. Die Beladung bestehe aus Stückgut, u.a. mehrere Kunststoffgebinde mit gefährlichen Stoffen.

Zwischen 23.08 Uhr und 23.10 Uhr trafen nacheinander die ersten Fahrzeuge der Abteilung Eutingen und der Hauptfeuerwache mit dem Einsatzführungsdienst ein. Die Abteilung Haidach verstärkte den ersten Abmarsch ab 23.15 Uhr Vorort.

Ein sofort eingeleiteter Löschangriff mit Wasser und Löschschaum zeigte bereits eine halbe Stunde später seine positive Wirkung, so dass der Brand gegen 23.45 Uhr weitgehend gelöscht war. Allerdings konnte nicht verhindert werden, dass der Laderaum des 18-Tonners in Mitleidenschaft gezogen wurde und im inneren die Verpackung der dem Führerhaus am nächsten liegenden Beladung kurzzeitig brannte. Genau hier hatte der Fahrer, der den Lastzug auf die Fläche der ehem. Tankstelle Ost manövriert und den Anhänger abgekuppelt hatte, die Gefahrstofffässer lokalisiert.

Wegen der kritischen Oberflächenentwässerung hatte der Einsatzführungsdienst bereist auf der Anfahrt die untere Umweltbehörde sowie die Autobahnmeisterei verständigen lassen.

Eine Identifizierung der gefährlichen Ladung war aufgrund der verbrannten Ladepapiere vorerst nicht möglich, weshalb ein zeitintensiver Entladevorgang begann, der sich bis ca. 02.30 Uhr am morgen des 11.06.12 hinzog. Parallel dazu wurde der Inhalt der Kraftstofftanks in besondere Behältnisse der Feuerwehr abgepumpt und gesichert.

Hierzu wurden weitere Logistikfahrzeuge der Feuerwehr mit samt einem Hubstapler sowie einem privaten Bergungsunternehmen eingesetzt. Die Bergung der insgesamt über 60 Fassgebinde (ca. 3.800 kg) erfolgte unter Sonderschutzkleidung und mit aller größter Sorgfalt. Der Inhalt der überwiegenden Fässer mit Gefahrgutkennzeichnung bestand mit aus einer weißen, festen und rieselförmigen chemischen Grundsubstanz zur Weiterverarbeitung im Industriebereich, von denen letztlich 11 Gebinde a 20kg durch die enorme Hitze beschädigt waren.

Während die beschädigte Ware in spezielle dichtschließende Behältnisse der Feuerwehr eingestellt wurden, konnte die übrige Ladung in den bereit gestellten Ersatztransporters der Bergungsfirma verbracht werden. Der völlig beschädigte Lkw wurde samt der gefährlichen Ladung in den frühen Morgenstunden an einen sicheren Ort verbracht.

Im Einsatz waren ingesamt 36 Kräfte von Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehr mit 13 Fahrzeugen. Die Hauptfeuerwache war über den Zeitraum mit Beamten der Freiwache besetzt. Zur Brandbekämpfung wurden ca. 7.500 l Löschwasser sowie 50 l Mehrbereichsschaummittel eingesetzt.

Sowohl das Umweltamt des Enzkreises als auch Vertreter der Autobahnmeisterei waren zur Unterstützung Vorort. Die Autobahn in Richtung Stuttgart musste zunächst voll gesperrt werden, ehe gegen Mitternacht der Verkehr auf zwei Spuren wieder frei gegeben werden konnte. Eine bedenkliche Umweltverschmutzung konnte nach ersten Erkenntnissen in der Nacht ausgeschlossen werden.

 

Eingesetzte Kräfte:

  • Abt. Berufsfeuerwehr, Dillweißenstein, Eutingen, Haidach
  • KdoW, ELW 1, HFL 20/16, LF 24, LF 8/6, TLF 8/18, TLF 24/50, GW-G, GW-AS, 2 x GW-T, MTW, WLF mit AB-Pritsche, Gabelstapler